¶ Nachwort
Die Grundausbildung ist zu Ende, ich habe meinen Platz in der Stammeinheit eingenommen und sitze nun Zuhause im heimischen Bett und erinnere mich an eine verdammt geile Zeit. Viele sagten mir während der Grundausbildung, dass wir irgendwann daran zurückdenken und eben diese Zeit vermissen. Ich habe es nicht geglaubt, und ich denke, keiner hat das. Das frühe Aufstehen, die aufreibenden Tätigkeiten, der tägliche Dummfick - wie könnte man das jemals vermissen? Einige führten sogar einen Kalender und kreuzten jeden Tag an, der abgelaufen war. Jeder freute sich auf den Tag, wenn das Leiden endlich ein Ende haben würde. Das hat es jetzt. Der Charlie-Zug ist in alle Winde verstreut, das Leben ist für die meisten doch entspannter geworden, es gibt neue Kameraden und viele neue Eindrücke.
Und ich hätte niemals gedacht, dass ich meine Stubenkameraden so sehr vermissen würde, war mir doch Privatsphäre während der AGA ein hoch vermisstes Gut. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Gebrüll beim Sport vermissen würde - das Team, welches wir waren. Sogar das Biwak, das ich zum Kotzen fand, während ich da draußen im Regen saß und Hunger hatte und müde war. Glaubt einfach daran, wenn ich sage, dass die AGA die beste Zeit ist. Und dass man, selbst wenn man in jener Zeit merkt, dass die Bundeswehr nicht das Richtige für einen ist, doch immerhin diese drei Monate durchziehen sollte, denn dahinter stecken gute Erinnerungen, ein tiefer Stolz und eine wahnsinnige Erfahrung. Es war eine geile Zeit, und ich bin nicht wenig nostalgisch, dass sie nun zu Ende ist. Wenn ich an all die Momente denke, in denen ein Kamerad scheiße gebaut hat, der ganze Zug dafür geradestehen musste und alle angepisst waren. Wenn ich daran denke, dass ein Kamerad sein Gewehr im Wald hat stehen lassen und zur Strafe mit dem Klappspaten 'schießen' musste. Wenn ich daran denke, wie ein Kamerad dem Ausbilder ausversehen vor Schreck erschoss - natürlich nur mit Manövermunition. Oder wie ein anderer Kamerad beinahe den Hauptmann verprügelte, weil der ihn des Nachts beim Pinkeln überraschte.
Wenn ich mich an Kamerad Stumpf erinnere, der doch keine Arme und Beine hat und dennoch liebend gern Sport macht. Und an die Male beim Sport, als wir an die Grenzen kamen und doch als Team funktionierten. Ja, oh ja, es war eine geile Zeit, trotz aller Höhen und Tiefen. Und jetzt, wenn ich meine ersten Beiträge hier lese, nun weit erfahrener und klüger, kann ich eigentlich nur über mich selbst schmunzeln. Es scheint so lange her.
Aber auch freue ich mich auf einen neuen Abschnitt innerhalb der Bundeswehr. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zu machen ist und sich lohnt. Es ist nicht leicht, kann ich dazu nur sagen, aber es ist geil.
An dieser Stelle möchte ich mich dann auch von allen Lesern verabschieden, denn es wird kein weiterer Beitrag mehr kommen. Der Blog diente dazu, über die Grundausbildung zu berichten und Erfahrungen zu teilen. Die AGA ist vorbei, und ich habe alles geteilt, was zu teilen mir möglich war. Mehr kann ich nicht sagen, mehr kann ich nicht preisgeben. Für Fragen bin ich natürlich weiterhin ansprechbar.
Viel Erfolg all denen, die sich an die Grundausbildung wagen, und viel Soldatenglück!
Und ich hätte niemals gedacht, dass ich meine Stubenkameraden so sehr vermissen würde, war mir doch Privatsphäre während der AGA ein hoch vermisstes Gut. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Gebrüll beim Sport vermissen würde - das Team, welches wir waren. Sogar das Biwak, das ich zum Kotzen fand, während ich da draußen im Regen saß und Hunger hatte und müde war. Glaubt einfach daran, wenn ich sage, dass die AGA die beste Zeit ist. Und dass man, selbst wenn man in jener Zeit merkt, dass die Bundeswehr nicht das Richtige für einen ist, doch immerhin diese drei Monate durchziehen sollte, denn dahinter stecken gute Erinnerungen, ein tiefer Stolz und eine wahnsinnige Erfahrung. Es war eine geile Zeit, und ich bin nicht wenig nostalgisch, dass sie nun zu Ende ist. Wenn ich an all die Momente denke, in denen ein Kamerad scheiße gebaut hat, der ganze Zug dafür geradestehen musste und alle angepisst waren. Wenn ich daran denke, dass ein Kamerad sein Gewehr im Wald hat stehen lassen und zur Strafe mit dem Klappspaten 'schießen' musste. Wenn ich daran denke, wie ein Kamerad dem Ausbilder ausversehen vor Schreck erschoss - natürlich nur mit Manövermunition. Oder wie ein anderer Kamerad beinahe den Hauptmann verprügelte, weil der ihn des Nachts beim Pinkeln überraschte.
Wenn ich mich an Kamerad Stumpf erinnere, der doch keine Arme und Beine hat und dennoch liebend gern Sport macht. Und an die Male beim Sport, als wir an die Grenzen kamen und doch als Team funktionierten. Ja, oh ja, es war eine geile Zeit, trotz aller Höhen und Tiefen. Und jetzt, wenn ich meine ersten Beiträge hier lese, nun weit erfahrener und klüger, kann ich eigentlich nur über mich selbst schmunzeln. Es scheint so lange her.
Aber auch freue ich mich auf einen neuen Abschnitt innerhalb der Bundeswehr. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zu machen ist und sich lohnt. Es ist nicht leicht, kann ich dazu nur sagen, aber es ist geil.
An dieser Stelle möchte ich mich dann auch von allen Lesern verabschieden, denn es wird kein weiterer Beitrag mehr kommen. Der Blog diente dazu, über die Grundausbildung zu berichten und Erfahrungen zu teilen. Die AGA ist vorbei, und ich habe alles geteilt, was zu teilen mir möglich war. Mehr kann ich nicht sagen, mehr kann ich nicht preisgeben. Für Fragen bin ich natürlich weiterhin ansprechbar.
Viel Erfolg all denen, die sich an die Grundausbildung wagen, und viel Soldatenglück!
lekysha am 27. September 2015 | 1 Kommentar
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Dann viel Glück in der Stammeinheit - möge es ebenfalls eine geile Zeit werden!
Habe hier immer gern gelesen und versucht zu vergleichen, was sich geändert haben mag und was gleich geblieben ist in den mehr als 30 Jahren seit meiner "Grundi". Nun war es aber schon damals so, dass die Erfahrungen von mir und meinen ehemaligen Klassenkameraden zum Teil sehr unterschiedlich waren, je nachdem, in welche Einheit es einen verschlagen hat. Da gab es z.B. Grennis und Pioniere, die echt gelitten hatten, wohingegen ich es bei der Luftwaffe als Luftraumbeobachter (LRB - Liegen, Ruhen, Bräunen) recht komfortabel fand. Dafür war dann die Umstellung auf den Dienst in der Stammheinheit stressig, ich habe in einem Flugabwehrraketenbatallion eine Raketenstellung bewacht (in der die Amerikaner auch nukleare Sprengköpfe lagerten), der Wachdienst war kein Spaß, weil man nie sicher kein konnte, dass es immer bei Übungsalarm bleiben würde. Da habe ich im Alarmtrupp meistens freiwillig das MG gegriffen, weil 100 Schuss auf der Kette 80 mehr sind als die 20 im G 3-Magazin. ;-))
Passen Sie auf sich auf!
Habe hier immer gern gelesen und versucht zu vergleichen, was sich geändert haben mag und was gleich geblieben ist in den mehr als 30 Jahren seit meiner "Grundi". Nun war es aber schon damals so, dass die Erfahrungen von mir und meinen ehemaligen Klassenkameraden zum Teil sehr unterschiedlich waren, je nachdem, in welche Einheit es einen verschlagen hat. Da gab es z.B. Grennis und Pioniere, die echt gelitten hatten, wohingegen ich es bei der Luftwaffe als Luftraumbeobachter (LRB - Liegen, Ruhen, Bräunen) recht komfortabel fand. Dafür war dann die Umstellung auf den Dienst in der Stammheinheit stressig, ich habe in einem Flugabwehrraketenbatallion eine Raketenstellung bewacht (in der die Amerikaner auch nukleare Sprengköpfe lagerten), der Wachdienst war kein Spaß, weil man nie sicher kein konnte, dass es immer bei Übungsalarm bleiben würde. Da habe ich im Alarmtrupp meistens freiwillig das MG gegriffen, weil 100 Schuss auf der Kette 80 mehr sind als die 20 im G 3-Magazin. ;-))
Passen Sie auf sich auf!
mark793,
Sonntag, 27. September 2015, 11:10