So, werte Leser, nun ist auch die siebte Woche zu Ende gegangen und ich muss zugeben, dass diese für mich mit wohl die entspannteste Woche der gesamten Grundausbildung war. Und dieses Mal habe ich sogar daran gedacht, Tagebuch zu schreiben und dieses auch mit nach Hause zu nehmen, um auch ja nichts zu vergessen. Seid bitte stolz auf mich, ich kämpfe gegen die Demenz an so gut ich kann. :D
Weiter geht’s mit dem üblichen Trott. Und der fängt bekanntlich am Montag an. Wie auch letzte Woche ging es nicht sogleich mit der geplanten Wachausbildung los, sondern mit einem etwas kleineren Teil, nämlich der Fernmeldeausbildung. Dazu hatten wir in aller Frühe einen Unterricht über das Funken und danach relativ kurzen Stubenunterricht über die Funkgeräte der Bundeswehr. Es war an sich nichts allzu Spannendes und Neues für mich selbst, da mir viele Dinge wie das Nato-Alphabet und die Funksprüche schon bekannt waren. Nach den Unterrichten ging es dann auf die Wiese hinter dem Gebäude, wo die praktische Ausbildung stattfinden sollte. Dazu wurde der Zug in sechs Gruppen zu je 4-5 Personen aufgeteilt und jede Gruppe bekam einen Decknamen und ein Funkgerät, ehe wir uns jeweils in verschiedene Ecken verzogen und auf die Wiese lümmelten. In den folgenden Stunden erlernten wir dann das Funken, wie man was sagt und erledigten dabei einige Aufgaben über das verschleierte Melden – das heißt, dass wenn der Feind mithört, er trotzdem nicht versteht, was gerade Sache ist. Alles in allem war das ziemlich witzig. Einmal wurde laut „Willst du mich verarschen?“ gebrüllt, während der Funker gerade sprach, so dass alle Gruppen, einschließlich Ausbilder, dies mitbekamen. Sehr lustig. Ich selbst hatte sehr großen Spaß am Funken, während andere sich nicht recht trauten, in dieses komische Ding reinzusprechen. Schön gebräunt und gebraten von der Sonne ging es dann vor dem Abendessen wieder ins Gebäude, alle Rekruten empfinden ihre endgültigen Truppenausweise und dann ging es nach dem Essen auch schon in die Dienstunterbrechung. Motiviert,wie ich bin, schnappte ich mir meinen Gefechtsrucksack und ging mit diesem joggen. Halb abgekratzt, aber ich kam immerhin wieder an.
Am Abend fand dann noch das übliche Stuben- und Revierreinigen statt, und dann war der Tag auch schon gelaufen.
Dienstags begann dann auch die Wachausbildung. Dazu hatten wir wieder von 7:00-12:00 Uhr Unterricht mit sehr, sehr, sehr viel Input. Regeln, Gesetze und die Paragraphen dazu und die alles erdrückende Müdigkeit setzte einigen Kameraden schwer zu. Die Laune besserte sich auch nicht gerade, als klar wurde, dass wir über all diese Dinge einen Test schreiben würden und wir natürlich restlos alles lernen mussten. Nun gut, dann wurde eben in jeder freien Minute ins schlaue Heftchen geschaut und gebüffelt.
Am Mittag ging es dann, wie sollte es auch anders sein, zur praktischen Ausbildung. Und, um genauer zu sein, zur Torpostenausbildung, sprich, wie hält man Fahrzeuge an, wie reagiert man bei Ausschreitungen, was darf man verlangen. Die Hilfsausbilder hatten wahrscheinlich ebenso viel Spaß, uns das Leben zur Hölle zu machen, wie wir Spaß daran hatten, die Hilfsausbilder zu überwältigen. Zwei Mal kam es zu Rangeleien, als die Hilfsausbilder versuchten, die Torposten anzugreifen. Natürlich nur gespielt. Es endete jedenfalls damit, dass eine Kameradin und ich auf dem besagten Hilfsausbilder draufsaßen und ihn am Boden hielten. Wenn man ein bisschen Selbstbewusstsein hat, macht diese Ausbildung wirklich verdammt viel Spaß.
Abends hatten wir dann noch Sport, und auch dieser machte von den Übungen recht gute Laune. Allerdings mussten wir danach recht schnell feststellen, dass es kein warmes Wasser mehr gab – und wir auch den Rest der Woche stets eiskalt duschen mussten.
Mittwoch fand dann sogleich weitere praktische Ausbildung statt. Dieses Mal ging es um die Streife. Wir liefen also zu zweit einen Weg ab und mussten dort auf gewisse Störungen reagieren, sei es von herumsitzenden Soldaten in der Mittagspause oder Unbekannte, die sich an den Panzern zu schaffen machten. Dort sollten wir lernen, wie wir wann zu reagieren haben. Auch dies war ein sehr entspannter Tag. Anschließend wurde der Zug in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die eine den Dienstanzug anprobieren musste und die andere Ausbildung erhielt, wie man sich bei der Flaggenparade verhielt, wie man die Flagge hisst und niederholt und faltet. Die Flaggenparade ist an sich eben nur das tägliche Hissen und Niederholen der Deutschen Flagge – aber da wir Soldaten sind, stehen freilich viele Rituale dahinter. Schließlich wurde dann getauscht und ja, dann war auch der Tag wieder rum und wir hatten Dienstunterbrechung.
Donnerstag marschierten wir dann gleich nach dem Frühstück hinaus auf die Standortschießanlage, um dort das Wachschießen durchzuführen. Es war eine ureinfache Übung, bei der man nicht einmal treffen musste, sondern nur beweisen sollte, dass man die Abläufe und Anrufe wie 'Halt, stehen bleiben!“ und „Halt, oder ich schieße!“ drauf hat. Dies wurde sowohl mit dem Gewehr als auch mit der P8 durchgeführt. Auch sehr entspannend, und das letzte scharfe Schießen in der Grundausbildung.
Nach der Mittagsverpflegung ging es dann zurück in die Kaserne – keine wirkliche Anstrengung, nur bei dieser Affenhitze absolut unlustig. Danach erhielten wir nur noch eine Zusatzausbildung in Karte und Kompass und Wegeskizzen zeichnen, da man das ja nie genug üben kann. Wir lagen also wieder nur stundenlang rum und zeichneten Skizzen.
Am Freitag stand dann nach dem Stuben- und Revierreinigen überraschend Sport auf dem Plan. Aber da es eben Freitag und somit das Wochenende ganz nah war, hatten alle gute Laune und Spaß am Laufen. Danach wurde dann der nicht unbedingt ersehnte Test geschrieben. Es waren insgesamt vier Seiten,wir hatten eine Stunde Zeit und ich persönlich hatte mich immerhin so gut vorbereitet, dass ich das meiste ohne Probleme bewerkstelligen konnte. Anschließend hatten wir genug Zeit, um zu duschen, dann wurden die Stuben abgenommen und wir durften nach Hause fahren.
Nächste Woche werden wir dann sehen, wie der Test so ausgefallen ist. An dieser Stelle ein kleiner Vermerk zu dem Test aus der Sanitätswoche: alle Rekruten haben diesen natürlich bestanden.
So, und nun folgt auch schon der Ausblick auf die nächste Woche, denn dort findet der erste Gefechtsdienst statt, was bedeutet,wir werden zum ersten Mal lange Strecken marschieren, einen schwereren Rucksack tragen, Decken und Tarnen erlernen, sprich uns mit Tarnschminke einsauen, zudem werden wir das erste Mal über die Hindernissbahn gehen, uns so richtig im Dreck wälzen... Gefechtsdienst eben. Nun, ich hoffe auf ein halbwegs angenehmes Wetter, denn in einer solchen Hitze könnte das Ganze ziemlich unwitzig werden.
Wünscht mir Glück und auf eine neue Woche!
Weiter geht’s mit dem üblichen Trott. Und der fängt bekanntlich am Montag an. Wie auch letzte Woche ging es nicht sogleich mit der geplanten Wachausbildung los, sondern mit einem etwas kleineren Teil, nämlich der Fernmeldeausbildung. Dazu hatten wir in aller Frühe einen Unterricht über das Funken und danach relativ kurzen Stubenunterricht über die Funkgeräte der Bundeswehr. Es war an sich nichts allzu Spannendes und Neues für mich selbst, da mir viele Dinge wie das Nato-Alphabet und die Funksprüche schon bekannt waren. Nach den Unterrichten ging es dann auf die Wiese hinter dem Gebäude, wo die praktische Ausbildung stattfinden sollte. Dazu wurde der Zug in sechs Gruppen zu je 4-5 Personen aufgeteilt und jede Gruppe bekam einen Decknamen und ein Funkgerät, ehe wir uns jeweils in verschiedene Ecken verzogen und auf die Wiese lümmelten. In den folgenden Stunden erlernten wir dann das Funken, wie man was sagt und erledigten dabei einige Aufgaben über das verschleierte Melden – das heißt, dass wenn der Feind mithört, er trotzdem nicht versteht, was gerade Sache ist. Alles in allem war das ziemlich witzig. Einmal wurde laut „Willst du mich verarschen?“ gebrüllt, während der Funker gerade sprach, so dass alle Gruppen, einschließlich Ausbilder, dies mitbekamen. Sehr lustig. Ich selbst hatte sehr großen Spaß am Funken, während andere sich nicht recht trauten, in dieses komische Ding reinzusprechen. Schön gebräunt und gebraten von der Sonne ging es dann vor dem Abendessen wieder ins Gebäude, alle Rekruten empfinden ihre endgültigen Truppenausweise und dann ging es nach dem Essen auch schon in die Dienstunterbrechung. Motiviert,wie ich bin, schnappte ich mir meinen Gefechtsrucksack und ging mit diesem joggen. Halb abgekratzt, aber ich kam immerhin wieder an.
Am Abend fand dann noch das übliche Stuben- und Revierreinigen statt, und dann war der Tag auch schon gelaufen.
Dienstags begann dann auch die Wachausbildung. Dazu hatten wir wieder von 7:00-12:00 Uhr Unterricht mit sehr, sehr, sehr viel Input. Regeln, Gesetze und die Paragraphen dazu und die alles erdrückende Müdigkeit setzte einigen Kameraden schwer zu. Die Laune besserte sich auch nicht gerade, als klar wurde, dass wir über all diese Dinge einen Test schreiben würden und wir natürlich restlos alles lernen mussten. Nun gut, dann wurde eben in jeder freien Minute ins schlaue Heftchen geschaut und gebüffelt.
Am Mittag ging es dann, wie sollte es auch anders sein, zur praktischen Ausbildung. Und, um genauer zu sein, zur Torpostenausbildung, sprich, wie hält man Fahrzeuge an, wie reagiert man bei Ausschreitungen, was darf man verlangen. Die Hilfsausbilder hatten wahrscheinlich ebenso viel Spaß, uns das Leben zur Hölle zu machen, wie wir Spaß daran hatten, die Hilfsausbilder zu überwältigen. Zwei Mal kam es zu Rangeleien, als die Hilfsausbilder versuchten, die Torposten anzugreifen. Natürlich nur gespielt. Es endete jedenfalls damit, dass eine Kameradin und ich auf dem besagten Hilfsausbilder draufsaßen und ihn am Boden hielten. Wenn man ein bisschen Selbstbewusstsein hat, macht diese Ausbildung wirklich verdammt viel Spaß.
Abends hatten wir dann noch Sport, und auch dieser machte von den Übungen recht gute Laune. Allerdings mussten wir danach recht schnell feststellen, dass es kein warmes Wasser mehr gab – und wir auch den Rest der Woche stets eiskalt duschen mussten.
Mittwoch fand dann sogleich weitere praktische Ausbildung statt. Dieses Mal ging es um die Streife. Wir liefen also zu zweit einen Weg ab und mussten dort auf gewisse Störungen reagieren, sei es von herumsitzenden Soldaten in der Mittagspause oder Unbekannte, die sich an den Panzern zu schaffen machten. Dort sollten wir lernen, wie wir wann zu reagieren haben. Auch dies war ein sehr entspannter Tag. Anschließend wurde der Zug in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die eine den Dienstanzug anprobieren musste und die andere Ausbildung erhielt, wie man sich bei der Flaggenparade verhielt, wie man die Flagge hisst und niederholt und faltet. Die Flaggenparade ist an sich eben nur das tägliche Hissen und Niederholen der Deutschen Flagge – aber da wir Soldaten sind, stehen freilich viele Rituale dahinter. Schließlich wurde dann getauscht und ja, dann war auch der Tag wieder rum und wir hatten Dienstunterbrechung.
Donnerstag marschierten wir dann gleich nach dem Frühstück hinaus auf die Standortschießanlage, um dort das Wachschießen durchzuführen. Es war eine ureinfache Übung, bei der man nicht einmal treffen musste, sondern nur beweisen sollte, dass man die Abläufe und Anrufe wie 'Halt, stehen bleiben!“ und „Halt, oder ich schieße!“ drauf hat. Dies wurde sowohl mit dem Gewehr als auch mit der P8 durchgeführt. Auch sehr entspannend, und das letzte scharfe Schießen in der Grundausbildung.
Nach der Mittagsverpflegung ging es dann zurück in die Kaserne – keine wirkliche Anstrengung, nur bei dieser Affenhitze absolut unlustig. Danach erhielten wir nur noch eine Zusatzausbildung in Karte und Kompass und Wegeskizzen zeichnen, da man das ja nie genug üben kann. Wir lagen also wieder nur stundenlang rum und zeichneten Skizzen.
Am Freitag stand dann nach dem Stuben- und Revierreinigen überraschend Sport auf dem Plan. Aber da es eben Freitag und somit das Wochenende ganz nah war, hatten alle gute Laune und Spaß am Laufen. Danach wurde dann der nicht unbedingt ersehnte Test geschrieben. Es waren insgesamt vier Seiten,wir hatten eine Stunde Zeit und ich persönlich hatte mich immerhin so gut vorbereitet, dass ich das meiste ohne Probleme bewerkstelligen konnte. Anschließend hatten wir genug Zeit, um zu duschen, dann wurden die Stuben abgenommen und wir durften nach Hause fahren.
Nächste Woche werden wir dann sehen, wie der Test so ausgefallen ist. An dieser Stelle ein kleiner Vermerk zu dem Test aus der Sanitätswoche: alle Rekruten haben diesen natürlich bestanden.
So, und nun folgt auch schon der Ausblick auf die nächste Woche, denn dort findet der erste Gefechtsdienst statt, was bedeutet,wir werden zum ersten Mal lange Strecken marschieren, einen schwereren Rucksack tragen, Decken und Tarnen erlernen, sprich uns mit Tarnschminke einsauen, zudem werden wir das erste Mal über die Hindernissbahn gehen, uns so richtig im Dreck wälzen... Gefechtsdienst eben. Nun, ich hoffe auf ein halbwegs angenehmes Wetter, denn in einer solchen Hitze könnte das Ganze ziemlich unwitzig werden.
Wünscht mir Glück und auf eine neue Woche!
lekysha am 15. August 2015 | 2 Kommentare
| Kommentieren
vielen dank für die interessanten berichte!
als tipp, sofern er nicht bekannt sein sollte:
vor dem einschmieren mit der tarnschminke großzügig niv*a-kreme auf die haut auftragen. das hilft beim späteren abschminken... noch besser ist pr88, die haut bleibt matt. ist aber nicht so einfach zu ergattern, wie die kreme aus der blauen dose ;)
weiterhin alles gute bei der ausbildung!
als tipp, sofern er nicht bekannt sein sollte:
vor dem einschmieren mit der tarnschminke großzügig niv*a-kreme auf die haut auftragen. das hilft beim späteren abschminken... noch besser ist pr88, die haut bleibt matt. ist aber nicht so einfach zu ergattern, wie die kreme aus der blauen dose ;)
weiterhin alles gute bei der ausbildung!
prieditis,
Mittwoch, 19. August 2015, 06:14
Danke für den Tipp (: Das Abschminken ist an sich gar kein Problem, nur kriege ich von der Tarnschminke vereinzelt extrem trockene Hautstellen, wogegen auch Creme nichts nutzt :/
lekysha,
Sonntag, 23. August 2015, 02:08