Wieder ist eine Woche vorbei und dieses Mal war es eine voller Druck, Sorgen, viel Schweiß und die ein oder andere Träne zwischendurch. Weil ich aber meinen Schreibblock, in dem ich sozusagen Tagebuch führe, auf Stube vergessen habe, entschuldige ich mich schon einmal dafür, nicht jeden Tag genau beleuchten zu können, dennoch gibt es eine Menge zu erzählen.
Man mag sich vielleicht noch an die dritte Woche erinnern, in der wir so gut wie jeden Tag draußen waren und uns mit Trockenübungen auf der Wiese beschäftigt haben. Der Montag und der Dienstag sahen so ziemlich genauso aus, sprich, es ging nach dem Frühstück und dem Stuben- und Revierreinigen nach draußen, wo an dem G36 geübt wurde, bis alle Vorgänge für das anstehende scharfe Schießen bis ins Detail saßen. Am Dienstagabend gab es dann noch einmal zwei Stunden recht interessanten Unterricht im Wehrrecht und schlussendlich auch einiges zum Extremismus.
Und dann, am Mittwoch, ging es zum allerersten Mal auf die örtliche Schießbahn. Gleich nach dem Frühstück und dem Reinigen empfinden wir die Waffen, schulterten die Rucksäcke und machten uns auf – im Laufschritt. Gewiss ist es nicht allzu hart, ein paar Kilometer zu joggen, doch mit gut 15-20 Kilo Gepäck war es eine ganz neue und nicht wirklich angenehme Erfahrung, zumal wir vorher nicht wirklich daran gewöhnt waren, überhaupt mit Gepäck zu marschieren. Dennoch kamen wir an, vollkommen nassgeschwitzt und gleich zu Anfang fix und fertig. Doch waren diese Ereignisse schnell vergessen, denn es ging zum Schießen. Mit echter Munition. Bisher war nie etwas aus dem Rohr herausgekommen, wenn wir den Abzug betätigt haben, und nun sollten wir wirklich und wahrhaftig schießen. Gleichzeitig war es die erste Prüfung, in der wir durch beide Visiere des Gewehres schießen mussten und nur einen gewissen Streukreis haben durften. Alle Rekruten bestanden diese erste Übung und qualifizierten sich damit zu folgenden Übungen. Ich muss zugeben, dass es gar nicht so spannend war. Zwischendurch ging es für diejenigen, die fertig waren, in den Wald nebenan, wo Bewegungsarten im Gelände, sprich kriechen und gleiten, geübt wurden. Mir persönlich hat das viel mehr Spaß gemacht, als das Schießen, auch wenn die Ameisen nicht wirklich begeistert waren, wenn ein paar Soldaten durch ihr Zuhause krochen. Aber hey, ich fand's auch nicht allzu angenehm.
Am Nachtmittag ging es dann zurück in die Kaserne, erneut im Laufschritt. Ein Kamerad hatte sich jedoch verletzt und eine Kameradin kam an ihre Grenzen, sodass wir beide tragen mussten, sowie ihre Rucksäche und Waffen. Ich kann nicht mehr dazu sagen, als dass es verdammt hart war. Die Waffen wurden nur noch recht grob gereinigt, da am nächsten Tag ohnehin wieder Schießen angesetzt war, und dann ging es zum Abendessen und später noch zum Sport. Doch kann ich wohl behaupten, die Ausbilder hatten sehr wohl Verständnis und ließen uns nur eine relativ kleine Runde joggen, marterten uns mit Liegestützen und Sit-Ups und einigen Sprints, ehe es schon wieder zurückging. In der folgenden Nacht habe ich wirklich, wirklich tief geschlafen.
Das Highlight jedoch war ohne Zweifel der Donnertag. Erneut ging es früh morgens auf die Schießbahn, dieses Mal im Marschtempo, und dann wurde nur noch geschossen. Es galt sechs Teilübungen zu bestehen, um die ganze Übung zu schaffen. Ich selbst verschoss eine Teilübung, welche ich dann am Nachmittag, wenn alle anderen fertig waren, nachholen sollte. Während also meine Kameraden am Zug waren, wurden diejenigen, die fertig waren oder wiederholen mussten, wieder in den Wald geschickt, um dort weiter Bewegungsarten im Gelände zu üben. Es kamen zudem noch Schützenreihe und Schützenrudel hinzu, sowie die Zeichensprache. Wieder machte es Spaß, nur tat mir der Druck, die Übung noch nicht bestanden zu haben, nicht wirklich gut und plagte mich mit schlechter Laune. Zwischendurch wurde uns Mittags- und Abendverpflegung rausgebracht, die wir dann aus unseren tollen, sogenannten Pig-Pots essen durften. Das Essen an sich allerdings war meines Erachtens besser, als in der Truppenküche.
Und endlich war es Nachmittag und ich, sowie so ziemlich alle anderen, durften nachschießen. Am Ende hatte ich diese Übung bestimmt fünf Mal geschossen und fünf Mal nicht bestanden, ehe den Ausbildern auffiel, dass die Zielscheiben an den Stellen, wo die meisten Schützen ihren Haltepunkt haben, derart durchgeschossen waren, dass die Geschosse einfach durch die großen Löcher durchflogen und die Scheibe natürlich nicht umklappte. Demnach erging Gnade vor Recht, alle Scheiben wurden ausgetauscht und wir durften es alle noch einmal versuchen. Und siehe da, neue Scheiben und ich bestand diese Übung auf Anhieb. Danach gab es gute zwei Stunden Pause auf der Stelle, weil wir für die nächste Übung warten mussten, bis es dunkel war. Wir entspannten uns also auf unseren Rucksäcken sitzend, unterhielten uns und plagten uns mit den hunderten Mücken. Und dann ging es zum Nachtschießen. Bei dieser Übung mussten in der Dunkelheit mit sechs Schuss mindestens drei Ziele auf unterschiedliche Entfernungen getroffen werden. Diese Übung wurde von den meisten bestanden.
Danach, es war mittlerweile 23 Uhr, bauten wir die Ausrüstung ab und machten uns gegen 0 Uhr auf den Weg zurück zur Kaserne. Im Laufschritt. Ich möchte nun nicht über die Techniken der Ausbilder sprechen und sie erläutern, jedenfalls kam der Zug dieses Mal geschlossen und noch immer recht fit an. Die Waffen wurden wieder nur grob gereinigt, es wurde sich bettfertig gemacht und gegen 1 Uhr ging es dann ins heiß ersehnte Bett.
Die Überraschung folgte am Freitag, denn man hatte uns eine Stunde länger schlafen lassen. Dann ging es in aller Ruhe zum Frühstück und danach zum gründlichen Waffenreinigen. Anschließend gab es noch kurz Unterricht beim Leutant, beziehungsweise die Belehrung über den Truppenübungsplatz, auf dem wir uns die gesamte nächste Woche befinden werden. Danach gab es nur noch das Kompanieantreten und dann Dienstschluss. Zumindest für die meisten, denn da die Tests der vorherigen Woche so schlecht ausgefallen waren, mussten alle, die weniger als 50% hatten, zum Wochenenddienst in der Kaserne bleiben.
Nun, das war die vierte Woche und es ist kaum zu glauben, dass nächste Woche schon der erste Monat rum ist. Nächste Woche geht es, wie schon gesagt, jeden Tag auf den Truppenübungsplatz zu weiteren Schießübungen mit dem G36 und dieses Mal auch mit der P8. Da ich die P8 aber wohl nicht werde abkrümmen können, stehe ich der fünften Woche nicht allzu positiv gestimmt gegenüber, aber wir werden sehen.
Dann auf eine weitere Woche, haltet die Ohren steif und bleibt fit.
Bis nächste Woche!
Man mag sich vielleicht noch an die dritte Woche erinnern, in der wir so gut wie jeden Tag draußen waren und uns mit Trockenübungen auf der Wiese beschäftigt haben. Der Montag und der Dienstag sahen so ziemlich genauso aus, sprich, es ging nach dem Frühstück und dem Stuben- und Revierreinigen nach draußen, wo an dem G36 geübt wurde, bis alle Vorgänge für das anstehende scharfe Schießen bis ins Detail saßen. Am Dienstagabend gab es dann noch einmal zwei Stunden recht interessanten Unterricht im Wehrrecht und schlussendlich auch einiges zum Extremismus.
Und dann, am Mittwoch, ging es zum allerersten Mal auf die örtliche Schießbahn. Gleich nach dem Frühstück und dem Reinigen empfinden wir die Waffen, schulterten die Rucksäcke und machten uns auf – im Laufschritt. Gewiss ist es nicht allzu hart, ein paar Kilometer zu joggen, doch mit gut 15-20 Kilo Gepäck war es eine ganz neue und nicht wirklich angenehme Erfahrung, zumal wir vorher nicht wirklich daran gewöhnt waren, überhaupt mit Gepäck zu marschieren. Dennoch kamen wir an, vollkommen nassgeschwitzt und gleich zu Anfang fix und fertig. Doch waren diese Ereignisse schnell vergessen, denn es ging zum Schießen. Mit echter Munition. Bisher war nie etwas aus dem Rohr herausgekommen, wenn wir den Abzug betätigt haben, und nun sollten wir wirklich und wahrhaftig schießen. Gleichzeitig war es die erste Prüfung, in der wir durch beide Visiere des Gewehres schießen mussten und nur einen gewissen Streukreis haben durften. Alle Rekruten bestanden diese erste Übung und qualifizierten sich damit zu folgenden Übungen. Ich muss zugeben, dass es gar nicht so spannend war. Zwischendurch ging es für diejenigen, die fertig waren, in den Wald nebenan, wo Bewegungsarten im Gelände, sprich kriechen und gleiten, geübt wurden. Mir persönlich hat das viel mehr Spaß gemacht, als das Schießen, auch wenn die Ameisen nicht wirklich begeistert waren, wenn ein paar Soldaten durch ihr Zuhause krochen. Aber hey, ich fand's auch nicht allzu angenehm.
Am Nachtmittag ging es dann zurück in die Kaserne, erneut im Laufschritt. Ein Kamerad hatte sich jedoch verletzt und eine Kameradin kam an ihre Grenzen, sodass wir beide tragen mussten, sowie ihre Rucksäche und Waffen. Ich kann nicht mehr dazu sagen, als dass es verdammt hart war. Die Waffen wurden nur noch recht grob gereinigt, da am nächsten Tag ohnehin wieder Schießen angesetzt war, und dann ging es zum Abendessen und später noch zum Sport. Doch kann ich wohl behaupten, die Ausbilder hatten sehr wohl Verständnis und ließen uns nur eine relativ kleine Runde joggen, marterten uns mit Liegestützen und Sit-Ups und einigen Sprints, ehe es schon wieder zurückging. In der folgenden Nacht habe ich wirklich, wirklich tief geschlafen.
Das Highlight jedoch war ohne Zweifel der Donnertag. Erneut ging es früh morgens auf die Schießbahn, dieses Mal im Marschtempo, und dann wurde nur noch geschossen. Es galt sechs Teilübungen zu bestehen, um die ganze Übung zu schaffen. Ich selbst verschoss eine Teilübung, welche ich dann am Nachmittag, wenn alle anderen fertig waren, nachholen sollte. Während also meine Kameraden am Zug waren, wurden diejenigen, die fertig waren oder wiederholen mussten, wieder in den Wald geschickt, um dort weiter Bewegungsarten im Gelände zu üben. Es kamen zudem noch Schützenreihe und Schützenrudel hinzu, sowie die Zeichensprache. Wieder machte es Spaß, nur tat mir der Druck, die Übung noch nicht bestanden zu haben, nicht wirklich gut und plagte mich mit schlechter Laune. Zwischendurch wurde uns Mittags- und Abendverpflegung rausgebracht, die wir dann aus unseren tollen, sogenannten Pig-Pots essen durften. Das Essen an sich allerdings war meines Erachtens besser, als in der Truppenküche.
Und endlich war es Nachmittag und ich, sowie so ziemlich alle anderen, durften nachschießen. Am Ende hatte ich diese Übung bestimmt fünf Mal geschossen und fünf Mal nicht bestanden, ehe den Ausbildern auffiel, dass die Zielscheiben an den Stellen, wo die meisten Schützen ihren Haltepunkt haben, derart durchgeschossen waren, dass die Geschosse einfach durch die großen Löcher durchflogen und die Scheibe natürlich nicht umklappte. Demnach erging Gnade vor Recht, alle Scheiben wurden ausgetauscht und wir durften es alle noch einmal versuchen. Und siehe da, neue Scheiben und ich bestand diese Übung auf Anhieb. Danach gab es gute zwei Stunden Pause auf der Stelle, weil wir für die nächste Übung warten mussten, bis es dunkel war. Wir entspannten uns also auf unseren Rucksäcken sitzend, unterhielten uns und plagten uns mit den hunderten Mücken. Und dann ging es zum Nachtschießen. Bei dieser Übung mussten in der Dunkelheit mit sechs Schuss mindestens drei Ziele auf unterschiedliche Entfernungen getroffen werden. Diese Übung wurde von den meisten bestanden.
Danach, es war mittlerweile 23 Uhr, bauten wir die Ausrüstung ab und machten uns gegen 0 Uhr auf den Weg zurück zur Kaserne. Im Laufschritt. Ich möchte nun nicht über die Techniken der Ausbilder sprechen und sie erläutern, jedenfalls kam der Zug dieses Mal geschlossen und noch immer recht fit an. Die Waffen wurden wieder nur grob gereinigt, es wurde sich bettfertig gemacht und gegen 1 Uhr ging es dann ins heiß ersehnte Bett.
Die Überraschung folgte am Freitag, denn man hatte uns eine Stunde länger schlafen lassen. Dann ging es in aller Ruhe zum Frühstück und danach zum gründlichen Waffenreinigen. Anschließend gab es noch kurz Unterricht beim Leutant, beziehungsweise die Belehrung über den Truppenübungsplatz, auf dem wir uns die gesamte nächste Woche befinden werden. Danach gab es nur noch das Kompanieantreten und dann Dienstschluss. Zumindest für die meisten, denn da die Tests der vorherigen Woche so schlecht ausgefallen waren, mussten alle, die weniger als 50% hatten, zum Wochenenddienst in der Kaserne bleiben.
Nun, das war die vierte Woche und es ist kaum zu glauben, dass nächste Woche schon der erste Monat rum ist. Nächste Woche geht es, wie schon gesagt, jeden Tag auf den Truppenübungsplatz zu weiteren Schießübungen mit dem G36 und dieses Mal auch mit der P8. Da ich die P8 aber wohl nicht werde abkrümmen können, stehe ich der fünften Woche nicht allzu positiv gestimmt gegenüber, aber wir werden sehen.
Dann auf eine weitere Woche, haltet die Ohren steif und bleibt fit.
Bis nächste Woche!
lekysha am 25. Juli 2015 | 2 Kommentare
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Mal ne Frage: Was passiert mit denen die diese Übungen nicht bestehen? Also gar nicht? Kann einem die Grundausbildung versagt werden und man wird nach Hause geschickt wenn man zu schlecht ist? o:
missmuesli,
Montag, 27. Juli 2015, 19:48
Jein. Es kommt immer ganz auf die Zeit an. Ist viel Zeit vorhanden, lassen die Ausbilder einen so lange schießen, bis man bestanden hat. Ist keine Zeit da, kann man es am nächsten Tag vielleicht noch einmal wiederholen. Schafft man es dann noch immer nicht - was aber so gut wie unmöglich ist - wird man nicht nach Hause geschickt, hat aber diesen Teilabschnitt der Ausbildung nicht bestanden - was beim G36 natürlich schlecht ist. Dann kann man sich ggf. darauf einstellen, die Grundausbildung wiederholen zu müssen. Aber nach Hause geschickt werden bei uns selbst die größten Idioten nicht.
Es ist jedoch, wie gesagt, sehr schwer, nicht zu bestehen. (:
Es ist jedoch, wie gesagt, sehr schwer, nicht zu bestehen. (:
lekysha,
Sonntag, 2. August 2015, 14:15